Von der Projektidee zum Kompetenzzentrum für systemische Familienberatung und -therapie

Eine Umfrage und Bedarfserhebung im Herbst 2010 hat gezeigt, dass die psychosoziale Versorgung von Multiproblemfamilien im Kanton Aargau nicht befriedigend gelöst ist. Es zeigte sich ein ausgewiesener Mangel an übergreifenden praxisnahen Hilfs- und Unterstützungsangeboten.

Dieser Umstand hat die Projektleitung der Hometreatment-Organisation HTO GmbH bewogen, das Pilotprojekt HotA zu initiieren. Gleichzeitig erlaubte die von den Krankenkassen ebenfalls unterstützte «gemeindenahe Versorgung» die Abrechnung der psychiatrisch indizierten Leistungen.

Der Regierungsrat des Kantons Aargau wurde in einem umfangreichen Vorprojekt über Ziel, Bedarf, Inhalt und finanzielle Grundlagen des Pilotprojektes informiert. Im Sommer 2011 wurde entschieden, das Projekt für eine dreijährige Pilotphase aus Geldern des Swisslosfonds zu finanzieren. Diese Finanzierung wurde in einem weiteren Entscheid für die Jahre 2015 und 2016 bewilligt. Im September 2015 hat der Regierungsrat des Kantons Aargau der Verlängerung von 2017 bis 2019 zugestimmt.

Seit Januar 2020 bietet HotA zum bereits bestehenden Hometreatment auch eine ambulante Familienberatung an. Weitere Informationen zu den Vertragsgemeinden sowie zum Angebot erfahren Sie auf der Seite Familienberatung.

Rückmeldung einer Familie

Ich, Ehefrau in chronischer Ehe-Krise, Mutter von zwei Kindern im Altern von 7 und 9 Jahren und seit Jahren regelmässig in psychiatrischer Behandlung, blicke nun auf 1 ¼ Jahr Familienbegleitung durch die HotA zurück.

Das Einüben von neuen, hilfreichen Verhaltensweisen braucht Zeit, Kraft, Leistungsfähigkeit, Disziplin und Zuversicht. Ausser Zeit war bei mir am Anfang der Familienbegleitung alles Mangelware. Die regelmässigen Termine der Familienberaterin halfen mir, dran zu bleiben, nicht zu kneifen oder schwierigen Situationen und Themen auszuweichen. Gerade die deftigen Konfrontationen im Erziehungsalltag mit meinem jüngeren Kind forderten mich bis an meine Belastungsgrenzen – und oft darüber hinaus.

Anfänglich waren die Besuche bei uns Zuhause in der Familie befremdend und ich fühlte mich unwohl, da durch das Nachhause-Kommen der Familienberaterin sehr viel Privates, Persönliches, Intimes preisgegeben wird. Doch diese Gefühle waren schnell weg, und ich konnte offen und transparent sein. Ich schätzte es, dass bei akuten Problemen, trotz Zielvereinbarung, immer die aktuelle Situation Vorrang hatte und nicht einfach die «Liste» abgearbeitet werden musste.

Durch die neutrale Aussensicht der Familienberaterin bekam ich nicht nur einen anderen Zugang, sondern auch viele Praxis-Tipps, die ich ausprobieren konnte. Und natürlich war auch die Auswertung der umgesetzten Vorschläge hilfreich. Die bejahenden, wohlwollenden, verständnisvollen und ermutigenden Gespräche halfen mir, die «notwendigen» Veränderungen anzugehen. Ich fühlte mich nie auf ungute Weise „gepusht“ oder gedrängt, etwas zu tun, sondern immer in einem gut dosierten, hilfreichen Mass angestupst. Die mehrfach belastende Ehe-Familien-Situation war ja bereits schwierig und herausfordernd genug.

Rückmeldung einer Klientin

Ich bin sehr dankbar, dass es HotA gibt. Die liebevolle und kompetente Beratung von der Familienberaterin hat mir bis jetzt sehr viel geholfen. Ich habe keine Angst mehr, den Alltag mit meinem Kind bewältigen zu können.

Die Familienberaterin schafft es, mich aus den Tiefs der schwierigen Tage herauszuholen. Ohne HotA hätte ich es zum Beispiel nicht alleine geschafft, dass unser Kind auf dem Tripp Trapp sitzt!

Ich hoffe, dass es HotA noch lange geben wird. Ein sehr wichtiger Dienst für Mütter in schwierigen Situationen.

HotA Hometreatment

Downloads & Publikationen

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